Vesuv - der einzige aktive Vulkan auf dem europäischen Kontinent

Der Vesuv liegt am Golf von Neapel, neun Kilometer südöstlich von Neapel. Auf dem europäischen Festland ist der Vesuv der einzige aktive Vulkan. Er ist der bei weitem am besten erforschte Vulkan der Welt. Seismologische Geräte reagieren auf die geringsten Veränderungen und Wissenschaftler warnen vor einem weiteren großen Ausbruch. Wann dieser erfolgen wird, kann aber niemand sagen.

Der Vesuv ist heute 1277 Meter hoch, wobei sich seine Höhe nach jedem Ausbruch ändert. Was man heute sieht, ist der Rest eines früher einmal wesentlich höheren Vulkans, der aber eingestürzt ist und innerhalb des Einsturzbeckens einen neuen Kegel gebildet hat. Berühmt wurde der Vulkan durch die Beschreibung seines letzten großen Ausbruchs im Jahre 79 n.Chr. durch Plinius den Jüngeren. Plinius beschreibt exakt und anschaulich den Ausbruch, bei dem die antiken Städte Pompeji, Herculaneum und Stabiae zerstört wurden. Seine Beschreibung ist so anschaulich, dass der Begriff „plinianische Eruption“ – ein explosiver Vulkanausbruch, bei dem eine mehrere Kilometer hohe Eruptionssäule aufsteigt und Tonnen vulkanischen Materials ausgestoßen werden - auf ihn zurückgeht.

Der nächste größere Ausbruch erfolgte im Jahr 203, dann 473, dabei flog die Asche sogar bis nach Konstantinopel. Die folgende Ruhephase wurde 1631 durch einen Ausbruch, bei dem 3000 Menschen ihr Leben verloren, jäh beendet. Der letzte größere Ausbruch erfolgte 1944, danach stieg über mehrere Jahre hinweg eine dünne weiße Rauchfahne aus dem Gipfel empor, die dann schließlich verlosch.

Von der Stadt Ercolano ausgehend kann man eine Besichtigung des Kraters vornehmen. Von dort aus sind es 18 Kilometer bis zum Krater. Wenn man die sich zwischen Olivenbäumen und Weinreben entlang schlängelnde Straße geht, trifft man nach ein paar Kilometern auf das Osservatorio Vesuviano, wo der Vulkan und seine Aktivitäten überwacht werden. Von dort ist der Weg zum Krater ausgeschildert.

Ercolano liegt genau über dem antiken Herulaneum, das ärchalogische Gelände ist wirklich sehenswert. Während man sich Herculaneum ansehen sollte, ist ein Besuch in Pompeji ein absolutes Muss. In dem Ausgrabungsgelände bekommt man einen ausgezeichneten Eindruck vom Alltagsleben in einer antiken Stadt. Durch die zahllosen Mosaiken und gut erhaltenen Wandmalereien ist Pompeji einfach einzigartig und man sollte sich für den Rundgang wirklich ausgiebig Zeit nehmen.